Freitag, 1. Februar 2013

Verbrennung des "Alten Jahres"

Eine der hiesigen typischen Sitten an Silvester ist das Verbrennen des „Alten Jahres“ (Año Viejo), d.h. Figuren aus Pappe, Stöcken, Zeitungen, gefüllt mit Feuerwerkskörpern  die aussehen wie bekannte unbeliebte Politiker, Märchenfiguren, Fußballspieler uvm. Viele Menschen machen sie selber zu Hause mit der Familie und bemalen sie, andere kaufen sie auf der Straße bei den „Künstlern“ Sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen haben jedes Jahr eine Menge Spaß, wenn das Innere der Figuren zu explodieren anfängt. Kurz vor Mitternacht werden die Figuren wie auf einem Scheiterhaufen gestapelt, mit Benzin übergossen und verbrannt. Einige verbrennen ihre Figur alleine, andere genießen dieses Spektakel mit Familie und Nachbarn. 



Dieses Jahr habe ich miterlebt, wie sie das “Alte Jahr 2012” verbrannt haben. Wider Erwarten fand das nicht auf einer Fläche abseits der Wege statt, sondern mitten auf einer oft befahrenen Straße. Viele Nachbarn und Schaulustige sind gekommen, als der Scheiterhaufen zu brennen begann und die Feuerwerkskörper anfingen zu explodieren. Die Explosionen waren nicht unbedingt klein, trotzdem störte sich kein Verkehrsteilnehmer an dem brennenden Objekten auf der Straße und fuhren ruhig dran vorbei. Autos, Fahrräder, Fußgänger...alle sahen beim vorbeifahren/-gehen interessiert und aus geringer Entfernung zu, obwohl immer wieder ein Feuerwerkskörper in die Luft ging. Die damit verbundene Gefahr schien jedoch niemanden zu stören und das Unfälle leicht hätten passieren können, ebenfalls nicht. Es zählte vor allem der Effekt und noch viel mehr das symbolische Ritual, das dahinter steckt. 

Das „Alte Jahr“ wird verbrannt, damit auch symbolisch das Ende einer Etappe deutlich gemacht wird und Platz geschaffen wird für etwas Neues. Die verbrannte Figur wird nie mehr zum Leben erwachen, das Neue Jahr wird nie das gleiche sein wie das Vergangene.

Magda M.                                                        

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