Vor
sich hin lebt der Mensch in seiner Welt voller Pflichten, Wettläufen
und Terminen. Manchmal macht er eine Pause fürs Mittagessen oder
eine andere Mahlzeit. Danach rennen wir weiter, immer schneller,
obwohl wir schon lange keine Kraft mehr haben, es fehlt am Glauben,
an der Motivation. Unterwegs verlieren wir ETWAS, doch noch wissen
wir nicht genau, was das ist.
Wir
fühlen es, aber wir verstehen es nicht.
Einst
warf ein gutmütiger Mann all das hin und begab sich auf seinen Weg
nach Ecuador. Dort traf er nach Ventanas – einem heißen, sonnigen
und vor Leben triefenden Ort. Wie hat er sich dort gefühlt?
Merkwürdig. Wie eine kleine Maus in dieser großen belebten Welt.
Hier laute Musik, dort ertönt permanent der Lärm von Autohupen,
anderen Fahrzeugen, irgendwo wird ständig gepfiffen, auf der linken
Seite spielt man Fußball, auf der rechten Seite wird gelacht,
gelaufen, geschrieben. Eine kleine Maus mitten im Auge des Tornados.
Was
soll ich machen? Dachte sich gerade dieser Mann. Der Kalender
leer. Unbeschrieben. Kein einziger Termin. Es gibt nichts, an dem man
sich festhalten könnte, womit man sich verdecken könnte. Man muss
raus gehen zu den Leuten, zu dieser Welt. Warum schreien die so?
Sein Kopf schmerzt.
Wieso
lachen sie ständig? Wieso sind die Kinder voller Energie? Wieso
denken sie, dass der Mensch krank ist, nur weil er nachdenklich und
mit ernstem Gesichtsausdruck herumläuft? Wieso können sie sich so
hervorragend an Karneval amüsieren? Wieso können sie sich selbst an
kleinen Dingen freuen? Wieso sind sie so spontan?
Nach
den ersten aufgetretenen Problemen, der Angst vor der neuen Welt und
der Irritation kommt das Verständnis.
Nach
dem Verständnis kommt die Zeit für die Reflexion und fürs Lernen.
Und der Mann lernt, er weiß mittlerweile, was er beim Hetzen
verloren hat. Er versteht, wieso Gott ihm die Möglichkeit gegeben
hat in dieses ungewöhnliche Land zu kommen. Nicht nur um den kleinen
Ecuadorianern zu helfen, auch damit Ecuador dem Mann ein bisschen was
vom Leben zeigt.
Magdalena
chiquita
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